Künstlerbuch - ein Buchobjekt
Wenn die Rede vom Künstlerbuch ist, meint man selbst gefertigte Bücher, die gestaltet, entworfen, gemalt, geklebt, gedruckt oder gar gemeißelt sind. Der Künstler entscheiden dabei, ob sein Buch noch lesbar sein wird oder kreiert ein Buchobjekt, das mit einem „normalen“ Buch nicht mehr viel zu tun hat. Die Anmutung Buch, oder das wofür es steht, nämlich blättern, betrachten, lesen, sammeln bleibt damit nicht mehr gewahr.
Ein Buch, das als Grundlage für ein Buchobjekt verwandt wird, kann durch Einbände aus Fell oder Holz bzw. das Umgestalten von Buchseiten durch verkleben, montieren oder collagieren neu und subtil wirken.
Bleibt die äußere Form des Buches erkennbar, kann die Materialwahl die Idee Buch ad adsurdum führen: Ein aus Eisen oder Marmor gestaltetes Buch verweigert sich dem Leser durch brachiale Verfremdung.
Buchobjekte oder Objektbücher sind in ihrer Gestaltung sehr frei. Die Lesbarkeit im literarischen Sinn kann gegeben sein, meist aber entschlüsselt oder verschließt sie den Inhalt auf neue Weise oder tritt zu Gunsten des Objektcharakters zurück. Das Buch löst sich aus seinem alltäglichen Kontext und überschreitet die Grenze zum skulpturalen Einzelstück.